Optimierung des globalen Lieferkettennetzwerks für ein Unternehmen der Medizintechnik

Hintergrund

Der Kunde war einer der weltweit führenden Vertriebshändler für Spielwaren und wuchs in Europa schnell. Das Lager in Skandinavien, das den europäischen Markt beliefert, war voll ausgelastet, und einige Überbestände wurden bereits bei einem nahe gelegenen 3PL gelagert. Die meisten Produkte kamen in Seecontainern aus Asien in das dänische Lager und wurden an Kunden in ganz Europa verteilt. Der Kunde entschied sich für einen 3PL zur Unterstützung des europäischen Geschäfts und wollte bestimmen, wo er die Suche nach einem 3PL durchführen sollte.

Die Herangehensweise

Establish sollte eine Netzwerkoptimierungsstudie durchführen, um den empfohlenen Standort für die 3PL-Suche auf der Grundlage einer Kostenminimierung zu bestimmen. Der erste Schritt bestand darin, Verkaufs- und Versanddaten zu sammeln und zu analysieren. Ausgehende Sendungen waren gleichmäßig auf Pakete und Fracht aufgeteilt, wobei der größte Teil der Nachfrage in Westeuropa, Großbritannien und Skandinavien lag. Daraus ergab sich ein Schwerpunkt für Europa in der Mitte Belgiens, mitten im Herzen der Benelux-Region.

Dann wurden die zu untersuchenden Standorte festgelegt. Es wurden verschiedene Städte in den Benelux-Ländern und Westdeutschland in der Nähe des Gravitationszentrums ausgewählt, sowie einige Standorte in der Nähe des bestehenden Lagers und einige Standorte in Polen aufgrund ihrer attraktiven Lager- und Lohnkosten. Da der gesamte Wareneingang per Seecontainer erfolgte, wurden die Kosten für den Eingangshafen und den Wareneingang an den verschiedenen untersuchten Standorten ermittelt.

Die Sendungsdaten und -kosten wurden dann in die firmeneigene Netzwerkoptimierungssoftware von Establish geladen, so dass die Transport-, Lager- und Arbeitskosten an den verschiedenen Standorten verglichen werden konnten.

Das Ergebnis

Die Inbound-Kosten machten den größten Anteil der Kosten aus. Standorte in Dänemark und den Benelux-Ländern hatten aufgrund ihrer Nähe zu den großen Häfen die niedrigsten voraussichtlichen Inbound-Kosten im Vergleich zu Deutschland und Polen (25-30 % niedriger). Standorte in den Benelux-Ländern hatten aufgrund ihrer Nähe zur Nachfrage und günstigerer Transporttarife auch deutlich niedrigere voraussichtliche Kosten für ausgehende Sendungen (40-50 % niedriger).

Was die Lager- und Arbeitskosten anbelangt, so wurden die polnischen Standorte auf der Grundlage von Arbeits- und Immobilienkostenindizes und 3PL-Benchmark-Daten als deutlich günstiger eingeschätzt (50-60 %). Dies reichte jedoch nicht aus, um die höheren Transportkosten auszugleichen.

Unter Berücksichtigung zusätzlicher qualitativer Erwägungen, wie z. B. Logistikinfrastruktur und Umweltauswirkungen, wurde die Benelux-Region für die Suche nach 3PLs empfohlen, da sie im Vergleich zu den anderen untersuchten Standorten Einsparungen bei den Gesamtlogistikkosten von 10 bis 18 % bietet.