Bestimmung des optimalen Vertriebsnetzes in Europa für einen Konsumgütergiganten

Hintergrund

Der Kunde ist ein bekanntes Konsumgüterunternehmen mit einem europäischen Geschäft, das sehr schnell wächst, sowohl auf seinen traditionellen westeuropäischen Märkten als auch speziell in Osteuropa. Die Vorgaben waren klar, was die Erfolgswahrscheinlichkeit erhöht.

• Das Unternehmen möchte das Versprechen seiner globalen Marken erfüllen und gleichzeitig die Gesamtkosten senken sowie die zunehmende Komplexität und die kürzeren Produktlebenszyklen bewältigen. Die Senkung der Lagerkosten, die Verkürzung der Auftragsdurchlaufzeit, die Verbesserung der Leistung und die Maximierung der Rückverfolgbarkeit waren besonders wichtig.

• Das Unternehmen möchte den effizientesten und kostengünstigsten Weg finden, um dieses wachsende Exportgeschäft zu unterstützen, einschließlich der Möglichkeit von konsolidierten Einzelbestellungen, die alle angebotenen Produkte, die Lagerhaltung (Auftragseingang, Bestandslagerung, Kommissionierung und Ausführung) und den Transport unter Berücksichtigung von Zöllen, Kundenservice und Kosten umfassen. 

• Das Unternehmen ist der Ansicht, dass die Lieferung innerhalb von 48 Stunden in Europa für seine Geschäftspläne entscheidend ist. Darüber hinaus wird es für den Vertrieb wichtig sein, weniger als volle Paletten kostengünstig versenden zu können, um die Markteinführung in kleinen, aber wachsenden Ländern zu unterstützen.

Die Herangehensweise

Die Kartierung des bestehenden Netzes war besonders wichtig, da sie einige Einschränkungen für die Lösungen in Form von Produktionskapazitäten, die nicht verlagert werden konnten, und spezifischem Fachwissen bei einigen Mehrwertdiensten ergab.

Bei der Datenanalyse, die immer ein Eckpfeiler bei der Netzoptimierung ist, gab es zwei große Herausforderungen.

1. Das rasche Wachstum der neuen Märkte bedeutet, dass es nicht viele historische Daten gibt, auf die man zurückgreifen kann. Die Lösung bestand darin, sich auf das zu konzentrieren, was das System verarbeiten können muss, einen modellartigen Datensatz pro Markt zu erstellen und diesen als Planungsfaktoren zu verwenden. Eine zusätzliche Komponente bei der Lösungssuche war die Flexibilität bei den Volumina für Märkte mit kurzer Historie.

2. Die historischen Daten wiesen Lücken auf, die auf eine Reihe von Übernahmen und neu hinzugekommenen Marken zurückzuführen waren. Der Ansatz bestand hier darin, die verschiedenen Annahmen aufzulisten und festzustellen, wo eine Annahme die Empfehlung verändern würde. Oftmals änderten die Annahmen die Empfehlung nicht.

Für die empfohlenen Standorte wurden die folgenden Punkte analysiert:

• Welche vergleichbaren Unternehmen gibt es in dem empfohlenen Gebiet? Dies würde einen Realitätscheck in Form von "jemand anderes hält dies für eine großartige Idee" bieten, aber vor allem sicherstellen, dass es Arbeitskräfte gibt, die Erfahrung im Umgang mit den entsprechenden Produkten und Kunden haben.

• Welche hochwertigen 3PL und Spediteure sich in dem empfohlenen Gebiet befinden. Dies würde sicherstellen, dass es eine wettbewerbsfähige Landschaft für Ausschreibungen gibt und dass ihre Netzwerke Lieferungen an die gewünschten Standorte unterstützen. Darüber hinaus wird die Verfügbarkeit der entsprechenden Arbeitskräfte hervorgehoben.

Das Ergebnis

Zwei Standorte würden die wichtigsten Märkte innerhalb der gewünschten Transitzeit bedienen, und die Logistikkosten wurden erheblich gesenkt. Der bestehende Standort in Frankreich wurde beibehalten, um Westeuropa zu unterstützen, während als optimaler zweiter Standort der Südwesten Polens ermittelt wurde, der Deutschland und Mitteleuropa unterstützen und gleichzeitig das Wachstum in Osteuropa fördern könnte. Die Transportkosten sind in der Regel das wichtigste Kostenelement, doch in diesem Fall waren die zusätzlichen Transportkosten, die sich aus der geringfügigen Verlagerung des Schwerpunkts ergaben, nicht hoch genug, um die Einsparungen bei den Lager- und Arbeitskosten sowie den Zugang zu neuen Märkten aufzuwiegen.